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Kultureller Ankerpunkt

Luckau, Halbe und Lieberose bilden das
Kulturdreieck Dahme-Spreewald

Brandenburger Kulturministerium fördert Kulturentwicklung
im ländlichen Raum über drei Jahre

Mittel aus der Förderrichtlinie für Regionale Kulturelle Ankerpunkte fließen auch in den Landkreis Dahme-Spreewald: in das Projekt Kulturdreieck Dahme-Spreewald mit den Standorten Luckau, Halbe und Lieberose. Dort hat sich Kulturarbeit bereits etabliert, nun soll sie vernetzt wachsen und Kulturakteure in diesem Dreieck sowie im ganzen Landkreis stärken.

Das Projekt ist einer von acht ausgewählten regionalen kulturellen Ankerpunkten zur Stärkung der Kulturentwicklung im ländlichen Raum, die Kulturministerin Manja Schüle am Freitag in Potsdam präsentierte. Mit dem Projekt sollen Kulturakteure im Landkreis, die in unterschiedlichen Sparten wirken, miteinander und mit weiteren gesellschaftlichen Teilbereichen vernetzt werden. Kulturelle Angebote sollen Sparten und lokale Grenzen überwindend für Einheimische und Gäste entwickelt und gemeinsam gestaltet werden. „Kulturprojekte halten wir für besonders geeignet, um Gesprächsräume für Einheimische, Zuziehende, Gäste, Multiplikatoren und Entscheider zu schaffen“, heißt es in dem Konzept. Die Kultur soll dadurch auch in die Gestaltung der Region hineinwirken, denn im Landkreis gibt es – mit dem Siedlungsdruck der Metropole im Norden und dem Strukturwandel im Süden – zahlreiche Gestaltungs- und Beteiligungsaufgaben.

Mit den Mitteln in Höhe einer knappen halben Million Euro für drei Jahre werden u.a. Mitarbeiter eingestellt, die Kulturakteure vernetzen und beraten, gemeinsame Projekte entwickeln und dafür ein gemeinsames Marketing gestalten. Das Projekt zielt sowohl auf haupt- wie ehrenamtliche Kulturakteure im gesamten Landkreis als auch auf ihr Publikum. Es soll neue Publikumsschichten für kulturelle Angebote erschließen und zur weiteren Steigerung der touristischen Attraktivität der Region beitragen.

INFO

Die drei Standorte / Akteure:

Das Kulturdreieck Dahme-Spreewald setzt sich zusammen aus den Standorten Kulturbahnhöfe Halbe/Verein Halbe.Welt, Laga-GmbH Luckau/Kulturkirche und dem Förderverein Lieberose/Schlossbezirk. Die drei Akteure sind bereits in der zeitgemäßen Kulturarbeit etabliert und bringen gleichzeitig wichtige Erinnerungspunkte von landesweiter/nationaler Bedeutung im Landkreis und bestehende Veranstaltungsorte ein:

  • Luckau als eine der historisch wichtigsten Städte der Niederlausitz, mit einem Kloster-Gefängnis- und heutigem Kulturkomplex (Kulturkirche) mitten in der Stadt und Erfahrung durch die Landesgartenschau 2000 sowie zahlreiche Kulturveranstaltungen
  • Halbe mit einer wechselvollen Geschichte (erstes jüdisches Institut zur Besiedelung Palästinas in Deutschland, Kesselschlacht am Ende des Zweiten Weltkriegs) und der einzigen noch aktiven Kriegsgräberstätte, dem Kaiserbahnhof und der internationalen Begegnungsstätte Esperanto-Stacio
  • Lieberose mit dem ehemaligen Konzentrationslager Jamlitz, dem Schlossbezirk mit Darre, der Künstlerkolonie und als langjähriger Standort des Kunstfestivals Rohkunstbau

Förderrichtlinie:

Mit der Förderrichtlinie für Regionale Kulturelle Ankerpunkte legt das Kulturministerium erstmals ein ganz auf die Kulturentwicklung im ländlichen Raum gerichtetes Förderprogramm auf. Die kulturellen Ankerpunkte sind aus den Regionen heraus entwickelt worden. Das Land stellt dafür in den kommenden drei Jahren insgesamt 3,25 Millionen Euro bereit.

Pressemitteilung des Ministeriums samt Anlage mit allen Projekten

Transform: Finissage…

… mit Piano-Café, Katalogpräsentation und politischen Schnipseln

Mit einem Piano-Café, der Präsentation des Ausstellungskatalogs und politischen Schnipseln am Tag der Bundestagswahl endet die Kunstausstellung „Transform“ im Halber Esperanto-Bahnhof am Sonntag, dem 26. September. Von 15 bis 17 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen, Klaviermusik mit Ernie Schmiedel, Gespräche mit einigen Künstlern und die Möglichkeit zu Diskussionen rund um die Bundestagswahl. Außerdem soll ein kulturpolitischer Wunschzettel an den künftigen Inhaber des Direktmandats im Wahlkreis 62 gestaltet werden. Und es gibt jede Menge Farbspiele…

Zahlreiche Besucher hatten an den vergangenen Wochenenden die Gelegenheit genutzt, die Gemeinschaftsausstellung von acht Künstlern anzusehen. Neben Besuchern, die direkt zur Esperanto-Stacio kamen, waren auch Gäste des Tages des Offenen Denkmals / Bahnhofs und Gäste der Demokratiekonferenz Dahme-Spreewald in der Ausstellung. Die alte Verlade-Rampe am Halber Bahnhof musste einer Kläranlage weichen, nun ist Kunst aus ihren Abrissteilen entstanden: wuchtig und zart, direkt und hintersinnig, bunt und grau. Die Rampe hatte für die Halber eine starke symbolische Kraft – in den Kunstwerken nun lebt sie weiter.

„Ein Bahnhof ist ein besonderer Ort. Er ist ein Haus gewordenes Versprechen von Fortschritt, Arbeit und Verbindungen in die Region und die Welt“, schreibt Ralf Gion Fröhlich, Inhaber der Esperanto-Stacio in seinem Vorwort für den Katalog. „Mit der riesigen Laderampe des Bahnhofs musste ein Monument des Industriestandorts weichen, um den neuen Kulturstandort zu ermöglichen. Diese Ausstellung ist ein Sprungbrett in die Zukunft für den Bahnhof, Halbe und die Region.“ Die Künstler haben sich intensiv mit dem Ort Halbe und seiner reichen Geschichte beschäftigt. „Ein Teil dieses Reichtums liegt auch in den kleinen Ereignissen, die jeder, der einmal dort gewesen ist, erlebt hat“, sagt der aus Lima/Peru stammende Künstler Erivān Phumpiú.

Hinweis: Der Eintritt zur Finissage ist frei. Die Veranstaltung findet gemäß den aktuellen Corona-Bestimmungen (3G=genesen, geimpft, getestet; Abstand; Maske außerhalb des festen Sitzplatzes) statt.

Transform: Vernissage

Die alte Verlade-Rampe am Halber Bahnhof ist Geschichte und Neues ist aus ihren Abrissteilen entstanden. Die Ergebnisse der Kunstaktion „Transform“ sind ab 27. August im Esperanto-Bahnhof zu sehen, die Vernissage findet ab 17.45 Uhr statt – mit anschließendem Konzert mit der deutsch-sorbischen Singer-Songwriterin Lena Hauptmann, Gewinnerin des Deutschen Rock&Pop-Preises, und einer Tanzparty.

Insgesamt acht Künstler aus dem Landkreis Dahme-Spreewald und darüber hinaus wurden nach einer Ausschreibung ausgewählt, die sich in den vergangenen Wochen mit dem Material der Rampe beschäftigt haben. Die Rampe muss im Zuge des Umbaus des Bahnhofes zu einer internationalen Begegnungsstätte (Esperanto Stacio) einer Kläranlage weichen. Die Rampe hat für den Ort eine starke symbolische Kraft, die durch die Kunstaktion „Transform“ neu gedacht werden soll.

Andrea Grote aus Kleinmachnow hat sich von den vielen Geschichten rund um die Rampe inspirieren lassen: „Unzählige Waren, Militärfahrzeuge und Möbel wurden verladen, Kohle geliefert und Holz“, berichtet sie. „Die über hundert Jahre, die die Rampe am Bahnhof genutzt wurde, haben auf den unterschiedlich großen Pflaster- und Feldsteinen und auf dem Beton ihre Spuren hinterlassen, die mich in diesem Projekt interessieren.“ Die Größe und fest gebaute Form, der Raum, den die Rampe ehemals einnahm, verändert sich durch das Abtragen der Steine und den Abriss im Laufe der Zeit. „Diesen Prozess habe ich durch Fotos, Papierarbeiten sowie durch die Bearbeitung von Glas begleitet. Sichtbar wird, dass sich die Ordnung und Rasterung der gleich großen Pflastersteine zugunsten neuer, dynamischen Formensprache auflöst. Dieser Veränderungsprozess setzt neue Energien frei und verweist auf Zukünftiges“, sagt die Künstlerin.

Erivān Phumpiú stammt aus Lima/Peru und lebt heute in Eichwalde. „Halbe hat zweifellos eine sehr reiche Geschichte“, sagt er. „Ein Teil dieses Reichtums liegt auch in den kleinen Ereignissen, die jeder, der einmal dort gewesen ist, in Halbe erlebt hat.“ Beim Abrissfest vor einigen Wochen hat er sich einige Betonstücke mitgenommen. Diese Stücke waren die Werkzeuge, mit denen er etwas Neues schaffte: „Die Linien, die in die Oberfläche meines Arbeitsmaterials geritzt sind, verdanken ihre Existenz den scharfen Kanten dieser Betonbrocken, die wiederum aus dem Ende eines Ortes entstanden sind, welcher in Halbe so lange so nützlich und besonders gewesen ist.“

Überraschend vielfältig fand die Berliner-Mannheimer Künstlerin Gabriele Künne den Mix aus Stahl, Draht, Beton, Naturstein, Ziegel und Pflasterelementen, der einst in der Rampe verbaut wurde. Viele Betonbrocken zeigen an ihren Bruchstellen verschiedene Sprenkel und auch die Bemalung vom Abrisspartytag setzt Akzente. Die Skulpturen- und Objektkünstlerin baut ihr Werk direkt im Ausstellungsraum auf. Sie mag, sagt sie, offen assoziative Objekte. Sie möchte die neuen Verbindungen zwischen den Ausgangsteilen sichtbar lassen.

Hinweis: Der Eintritt zur Vernissage ist frei. Das Konzert ist aufgrund der beschränkten Platzkapazitäten im Kaiserbahnhof nur für geladene Gäste. Bei schönem Wetter kann man der Musik aber vom Garten aus zuhören. Die Veranstaltung findet gemäß der aktuellen Corona-Bestimmungen statt.

Sprachenfestival in Halbe

LingvaFest´ ist ein Sprachenfestival in Halbe. Es möchte auf unterhaltsame Weise verschiedene Sprachen und die Vielfalt der Sprachen einführen. Veranstalter ist die Esperanto-Stacio, eine internationale Begegnungsstätte im Bahnhof von Halbe, in Zusammenarbeit mit dem benachbarten Kaiserbahnhof und dem Kulturverein Halbe Welt.

Ort:
Die Veranstaltungsorte verteilen sich in Halbe im Schenkenländchen im Landkreis Dahme-Spreewald, gleich südlich von Berlin. Neben den beiden Bahnhofsgebäuden ist auch die Kirche Veranstaltungsort und weitere Außenbereiche.

Datum:
Freitag & Sonnabend, 27. und 28. August 2021
Es findet außerdem die Eröffnung der Ausstellung „Transform” am gleichen Wochenende statt.

Unser offenes Programm für ALLE (keine Vorkenntnisse nötig)

Freitag, 27.8.

10 – 12 Uhr Sprachen-Workshops und Haka Kurs für Schülerinnen und Schüler (Esperanto-Stacio und Bahnhofsvorplatz)

17 Uhr Maori-Sprache und Haka Workshop (Bahnhofsvorplatz)

18 Uhr Eröffnung der Kunstausstellung Transform mit Skulpturen, Bildern und Happenings zur ehemaligen Rampe am Bahnhof Halbe.

19 Uhr Live Konzert mit Lena Hauptmann, Gewinnerin des Deutschen Pop-Preises (Kaiserbahnhof – nur auf Einladung, bei schönem Wetter man kann vom Vorplatz ohne Anmeldung zuhören)

20-22 Uhr Tanz mit DJ, Live Performance und Bar im Kaiserbahnhof (Garten)

Sonnabend, 28.8.

ab 13 Uhr Mitsing-Chor in vielen Sprachen (Dankeskirche Halbe)

ab 14 Uhr Kaffee und Kuchen im Garten und Live-Musik von Tim Gallego) und Haka-Workshop

ab 15.30 Uhr Mini-Sprachenkurse, Esperanto, Schwedisch, Spanish, Englisch und viele weitere Sprachen (je ca. 30 Minuten) und Chile out (Esperanto-Stacio und Bahnhofsvorplatz)

ab 16.30 Uhr Noch mal Haka trainieren auf dem Bahnhofsorplatz

17 Uhr Abschluss: Wir tanzen alle zusammen den Haka mit viel Energie und Spaß.

Wichtige Hinweise!
ALLE Programmpunkte sind offen für ALLE. Man braucht keine Vorkenntnisse, keine besonderen Talente, nur Lust am Mit-Machen und ein bisschen Neugier.

Nur das Konzert im Kaiserbahnhof am Freitag ist wegen der Platzbegrenzung für geladene Gäste, aber bei schönem Wetter können wir auch mehr Leute in den Garten lassen oder man kann vom Vorplatz zu hören. Zum Tanzen danach sind auch alle willkommen. Wir mischen die Musik so, dass für alle etwas dabei ist.

Am Freitag Abend gibt es eine Bar im Kaiserbahnhof, am Sonnabend Kaffe und Kuchen in der Dankeskirche. Man kann an beiden Tagen bei Peggys Diner und im Restaurant Kalimera in Halbe essen, oder sich bei Edeka selbst versorgen.

Anreise: Die Züge aus Süden (z.B. Lübben/Lubin, Lübbenau/Lubnjow und Cottbus/Chóśebuz fahren bis Halbe. Die Züge aus Norden (Eberswalde, Berlin, Königs Wusterhausen) haben im Moment Ersatzverkehr mit Bussen ab Bestensee bis Halbe. Busse aus z.B. Teupitz oder Märkisch Buchholz fahren normal.

Programm zum Download:

BruchStück

Theater WERKSTATT in Brandenburg

Die Bürgerinitiative „Künstler mit Herz Brandenburg“ startet mit der Workshopreihe BruchStück regelmässige Kulturangebote in Brandenburg. Ziel ist ein ko-kreatives, bewegliches, innovatives Theater von ansässigen Leuten – für ansässige Leute, mit professionellen Künstlern als Gästen. Theater als Ort des Diskurses und des ästhetischen Genusses, angebunden an die Bevölkerung. Ein Auftakt für den Auf- und Ausbau eines Netzes von Bürgerbühnen an den jeweiligen Kooperationsorten.

Einladung zur ersten Theater-Werkstatt
an 2,5 Tagen an je einem Wochenende in Neuruppin, Frankfurt (Oder), Halbe oder Neuendorf am See. Der Fokus liegt inhaltlich auf der besonderen Zeit während der Wende. Das erwartet euch an den drei Workshoptagen:

Freitag
Kennenlernen, erste Schritte auf die Bühne, Improvisation und klare Spielaufträge wechseln sich ab. Erste Annäherung an Autorentexte aus der UdSSR und DDR. Spiel, Freude und Gruppengefühl stehen im Vordergrund.

Samstag
Vertiefung der Erfahrungen vom Vortag. Erste Szenen entstehen mit den Autorentexten. Es folgt ein Schreibworkshop zu den persönlichen Geschichten um die Wendezeit und eine erste künstlerische, theatralische Annäherung an diese Erzählung.

Sonntag
Vertiefung und Weiterentwicklung der Szenen vom Vortag. Alle Elemente werden zu einem Ganzen zusammengefügt, die Stückentwicklung findet einen klaren Ausdruck – und wird bei Interesse einem ausgewählten Publikum präsentiert. 

Lust bekommen? Dann meldet euch hier an:

 anmeldung@bruch-stueck.de

Lust auf mehr Information? Dann schaut euch die Homepage an, fragt an eurem Kulturort nach, oder schreibt uns eine Mail.

Transform: Abrissfest und Kunstaktion

Aus dem historischen Bahnhofsensemble in Halbe entstehen die Kulturbahnhöfe Halbe. Diese Entwicklung/Transformation wird mit der Kunstaktion Transform ab 19. Juni gefeiert und besiegelt.

Zum historischen Bahnhofsensemble gehört neben dem denkmalgerecht sanierten Kaiserbahnhof, dem Esperanto-Bahnhof und dem Bahnhofsvorplatz auch ein Güterbahnhof. Dessen Laderampe, an der einst u.a. Ziegel, Holz, aber auch Panzer verladen wurden, muss einer Kläranlage weichen und daher abgerissen werden. Dieser Abriss soll als Symbol des Wandels mit einer Kunstaktion und einem Abrissfest gewürdigt werden. Acht Künstler aus der Region, aus Berlin und anderswo her wurden nach einer Ausschreibung ausgewählt, sich mit den Abriss-Stücken künstlerisch auseinanderzusetzen: Die Rampe wird transformiert zu Kunst.

Startpunkt ist das Abrissfest am 19. Juni. Um 15 Uhr beginnt ein Kinderprogramm an der Rampe mit viel Farbe, Kreide, Spray, Luftballons und Helium (Tobekleidung!). Nach einer „Abschiedsrede“ um 16 Uhr werden sich die ausgewählten Künstler vorstellen. Bauarbeiter und Musiker werden den Abriss lautstark beginnen. Bis in den frühen Abend gibt es Musik von einem DJ und Getränke aus der benachbarten Gaststätte.

Anschließend beschäftigten sich die Künstler mehrere Wochen mit den Bruchstücken bzw. mit Fotos/Skizzen/Eindrücken vom Abriss. Die Ergebnisse werden ab 28. August in einer Ausstellung gezeigt. Die Vernissage wird eingebettet sein in das Sprachenfestival Lingva Fest‘, das am 27. und 28. August im ganzen Ort und künftig regelmäßig stattfinden soll – mit kleinen Workshops zu verschiedenen Sprachen sowie Musik und Begegnung. Das Projekt Transform wird vom Landkreis Dahme-Spreewald gefördert.

Ein weiteres Projekt, das der Landkreis gefördert hat, findet am 19. Juni ebenfalls ab 15 Uhr seinen Abschluss: das Fotoprojekt Halbe.Welt.Ganzes.Leben des Shia e.V. (Landesverband der Selbsthilfegruppen Alleinerziehender). Zwölf Frauen hatten sich mehrere Wochen unter Anleitung von vier Künstlerinnen fotografisch mit Alltagsgegenständen beschäftigt. Die Ausstellung der Fotografien im Esperanto-Bahnhof ist am 19. Juni letztmalig und am kommenden Wochenende jeweils von 14 bis 18 Uhr zu sehen.

Halbe Welt – ganzes Leben

Bezugnehmend auf das Jahresthema von Kulturland Brandenburg „Industriekultur“ haben Künstlerinnen aus dem Landkreis Dahme-Spreewald in Zusammenarbeit mit dem Trägerverein SHIA e.V. ein innovatives Fotoprojekt für Alleinerziehende entwickelt, das im Jahr der Pandemie fast ausschließlich online stattfinden musste.

Dabei betreuten vier professionelle Fotokünstlerinnnen zwölf Teilnehmerinnen über drei Monate individuell in kleinen Gruppen, so dass die Fotoarbeit in die knappen Zeitfenster des Ein-Eltern-Familienalltags integriert werden konnte. Die Ergebnisse werden ab 22. Mai 2021 (Vernissage: 16 Uhr) im Kulturbahnhof Halbe „Esperanto Stacio“ in der Ausstellung HALBE WELT/GANZES LEBEN präsentiert.

Die Projektschirmherrschaft übernahm Landrat Stephan Loge.

Die Veranstalterinnen danken dem Landkreis Dahme-Spreewald für die Förderung und allen Sponsorinnen und Sponsoren, die zum Gelingen des Projektes beigetragen haben.

TRANSFORM

WER? Die Esperanto-Stacio und der Verein Halbe Welt möchte 6 Künstler zur formatoffenen Teilnahme am Kunstprojekt Transform einladen. Drei Künstler aus dem Landkreis Dahme-Spreewald/der Lausitz und drei Künstler aus internationalen Netzwerken werden dafür gesucht.

WAS? Die Esperanto-Stacio entsteht aus einem historischen Bahnhofsgebäude und wird Kultur,- Kunst- und Bildungsknotenpunkt im ländlichen Raum mit hervorragender Anbindung an Berlin und die Lausitz. Im Zuge der Neugestaltung wird die ehemalige Laderampe des Bahnhofs abgerissen. Der zelebrierte Abriss bietet den Künstlern die Möglichkeit, Material der Rampe auszuwählen und daraus bzw. mithilfe dessen ihre materiellen, symbolischen oder bildlichen Kunstobjekte zu erschaffen, die dann in einer gemeinsamen Ausstellung in den Galerieräumen im August präsentiert werden. Rampe wird transformiert zu Kunst.

Eingebettet ist dies in das Brandenburger Kultur-Themenjahr „Industriekultur“.

Die Ausstellung wird von Workshops und Vorträgen zum Thema Industriekultur und ihrer Transformation begleitet und online zur Verfügung gestellt.

WARUM? Das Thema Industriekultur bietet sich für einen Blick in die Vergangenheit an, gleichzeitig gestalten wir heute die Industriekultur Brandenburgs neu und schaffen damit auch die Grundlage für das zukünftige Zusammentreffen von Kunst, Kultur und Industrie.
Im Bahnhof von Halbe entsteht die internationale Begegnungsstätte Esperanto-Stacio, in der die Esperanto-Bewegung einen Ort für Kunst, Kultur und Bildung anbietet, der sich sowohl an die weltweit verstreuten und vernetzten Sprecher der Sprache Esperanto, als auch an das regionale Publikum im Landkreis Dahme-Spreewald und der Lausitz richtet.

Historisch ist der Bahnhof ein Umschlagplatz und Katalysator der regionalen Industrie gewesen, in erster Linie für Ziegeleien und die holzverarbeitende Industrie. Viele Halber sind mit dem Bahnhof als ehemaligem Arbeitsplatz oder Treffpunkt emotional verbunden. Das denkmalgeschützte Gebäudeensemble, Güterbahnhof, Bahnhof und der benachbarte Kaiserbahnhof, sind nun Katalysator einer neuen Industrie in der Region, einer Kultur- und Erlebnisindustrie. Diesen Transformationsprozess versinnbildlicht die alte Laderampe, die jetzt weicht, um Platz für die Infrastruktur der neuen Kulturindustrie macht. Die Bevölkerung der Region hat verschiedene, teils schmerzliche, Transformationsprozesse erlebt. Deshalb soll hier ein Beispiel gegeben werden, wie die künstlerische Begleitung den Prozess verarbeiten, erlebbar und verständlich machen kann. Ein Kunsthappening zum Abriss der alten Lade-Rampe soll den Abschied als Teil der Transformation aufzeigen. Ein Abschied ist traurig und fröhlich zugleich, denn er eröffnet die Möglichkeit für etwas Neues, und genau das wird mit der Rückkehr der Rampenteile als Kunstwerke einige Monate später aufgezeigt.

WIE? Ideenskizze, künstlerischer Lebenslauf und künstlerische Beispiele per Mail oder Post

WIEVIEL? Das Honorar zur Teilnahme beträgt 250 €, Material- und Reisekosten können übernommen werden, Kunstwerke bleiben Eigentum der Künstler, Transform erhält die Rechte der Ausstellung, Dokumentation im Katalog und online

WANN? Bewerbung bis 21.5.2021
Auswahl bis 25.5.2021 durch fachkundige Jury Abschiedsfest Laderampe: 19.6.2021
Ausstellung ab 27.8.2021 während des Sprachfestivals „Lingva Fest“
(alle Termine unter Corona-Vorbehalt)

WOHIN? Esperanto-Stacio, Bahnhofstraße 30, 15757 Halbe oder esperantostacio@gmail.com www.halbewelt.com
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